Bildung PLUS – Digitalisierung

Digitalisierung

Die voranschreitende Digitalisierung von Arbeitsprozessen durch die verstärkte Einbindung innovativer IK-Technologien sowie die Umstrukturierung der Arbeitsumgebungen ist unter dem Schlagwort „Digitale Transformation“ in aller Munde.

Diese hat Auswirkungen auf jeden einzelnen Menschen, Staat, Gesellschaft, Unternehmen und somit auch auf Wissenschaft und Lehre. Die digitalen Technologien sind nicht länger nur ein Werkzeug, um die Geschäftsprozesse zu unterstützen, sondern sie sorgen dafür, dass Organisationen völlig neu gestaltet werden.

Aktuell erleben wir am Standort Wolfsburg die digitale Transformation eines Industriebetriebes hautnah mit. Unter dem Titel Industrie 4.0 sind die Veränderungsprozesse der Digitalisierung in der industriellen Fertigung in die berufsbildenden Schulen hineingetragen worden.

Blick auf das VW Werk

Organisations-gestaltungsprinzipien von Industrie 4.0

  • Vernetzung: Maschinen, Geräte, Sensoren und Menschen können sich miteinander vernetzen und über das Internet der Dinge oder das Internet der Menschen kommunizieren.
  • Informationstransparenz: Sensordaten erweitern Informationssysteme digitaler Fabrikmodelle, um so ein virtuelles Abbild der realen Welt zu erstellen.
  • Technische Assistenz: Assistenzsysteme unterstützen den Menschen mit Hilfe von aggregierten, visualisierten und verständlichen.
  • Informationen. So können fundierte Entscheidungen getroffen und auftretende Probleme schneller gelöst werden. Außerdem werden Menschen bei anstrengenden, unangenehmen oder gefährlichen Arbeiten physisch unterstützt.
  • Dezentrale Entscheidungen: Cyberphysische Systeme (CPS) sind in der Lage, eigenständige Entscheidungen zu treffen und Aufgaben möglichst autonom zu erledigen. Nur in Ausnahmefällen, zum Beispiel bei Störungen oder Zielkonflikten, übertragen sie die Aufgaben an eine höhere Instanz.

Auswirkungen auf die kaufmännische Berufsausbildung

Die Digitalisierung hat und dürfte in Zukunft weitere Auswirkungen auf die kaufmännischen Ausbildung haben und zur Veränderung von Berufsbildern führen. Die WEF-Studie „The future of jobs“ beispielsweise sieht in Zukunft vor allem eine große Nachfrage nach Datenanalysten, Software- und Anwendungsentwicklern, E-Commerce und Social Media Managern.

Darüber hinaus liefert die Studie Hinweise darauf, dass eine Nachfrage für eine Vielzahl von völlig neuen Fachrollen entstehen wird, die im Zusammenhang mit neuesten technologischen Entwicklungen stehen werden. Wir als berufsbildende Schule stehen daher in ständigem Austausch mit unseren Partnern der beruflichen Bildung und reagieren zeitnah auf aktuelle Entwicklungen.

Neben der verstärkten Einbindung von IK-Technologien in den Unterricht gewinnt der Erwerb sogenannter Softskills in der sich rasant ändernden Arbeitswelt an Bedeutung. Neben der der Fähigkeit, mit relevanter neuer Technologie umzugehen, geraten Kompetenzen wie analytisches und innovatives Denken sowie der Wille und die Fähigkeit, sich schnell und selbstständig neue Fähigkeiten anzueignen, mehr und mehr in den Mittelpunkt. Diesen Anforderungen tragen wir in der Konzeption unserer Lernsituationen und dem Angebot freier Lernformen z. B. in unserem offenen Lernzentrum (LeO) oder dem Unterricht in SOL (Selbstorganisiertes Lernen) Rechnung.

Innovationsprojekt Mobiles Lernen und Arbeiten

Nach erfolgreichem Abschluss des Projektes „Lernen und Arbeiten 4.0“ im letzten Jahr strebt unsere Schule permanent den Ausbau der digitalen Transformation an. Dazu haben wir jetzt eine besondere Gelegenheit erhalten. Unsere Schule wurde für das Projekt „Digitales Lernen 4.0 – Distanzlernen/BBS“ im Rahmen des Masterplans Digitalisierung des Niedersächsischen Kultusministeriums ausgewählt. Durch die damit verbundenen Zuwendungen des Landes und der Stadt Wolfsburg wurden wir in die Lage versetzt, ein Distanzlernzentrum für den Ausbildungsberuf der Bankkaufleute aufzubauen und einzurichten.Ziel ist es, mit einer Mischung aus Präsenz- und Distanzunterricht Mobilitäten zu reduzieren und eine wohnort- und betriebsnahe Beschulung zu ermöglichen.

Ausblick

Wir arbeiten weiter daran, dass Schülerinnen und Schüler Veränderungsprozesse und Perspektiven erkennen und personale Kompetenzen entwickeln (Lernbereitschaft, Selbstmarketing, Verantwortungsübernahme). Ziele und Maßnahmen, die sich aus dem Projekt ergeben haben, finden Eingang in das Schulprogramm und das schulische Medienkonzept.

Schülerinnen und Schüler erstellen Screencasts

Ab dem Schuljahr 2023/2024 wird die Nutzung mobiler Endgeräte im Unterricht konzeptionell verankert. Entsprechend unseres Medienbildungskonzeptes arbeiten die Schülerinnen und Schüler dann mit selbstfinanzierten einheitlichen Endgeräten (iPads), die sowohl zuhause als auch im Unterricht eingesetzt werden können. Für die Nutzung im Unterricht werden die iPads mit einer Steuerungssoftware ausgestattet.

Die Einbindung der betrieblichen Praxis spielt für uns weiterhin eine große Rolle. Zur Simulation der betrieblichen Arbeitsplätze stehen z. B. weiterhin komplett ausgestattete Büroarbeitsplätze mit festen PC und passenden Monitoren zur Verfügung.

Das Fortbildungsangebot für das Kollegium wird fortlaufend erweitert und an die jeweilige Situation angepasst. Eine größere Rolle spielt in Zukunft selbstorganisierte individualisierte Weiterbildung in Form von Online-Fortbildungen. Hierfür wurden und werden entsprechende Rahmenverträge geschlossen und Fortbildungs-Flatrates gebucht.

Die von uns entwickelten Lernsituationen und Unterrichtsmaterialien sollen zukünftig auf einer offene Lernplattform zur Verfügung stehen. Wir ermöglichen so den Transfer zu anderen Lehrenden und Lernenden.

Kollaboratives Arbeiten in der Work Lounge

 

Bildung Plus - Internationalisierung

Miteinander, voneinander,  füreinander lernen 

Wachsende Globalisierung und Internationalisierung prägen als Megatrends Wirtschaft und Gesellschaft und fordern zunehmende Mobilität und Mobilitätsbereitschaft.

Die gestiegene Nachfrage nach Arbeitskräften mit internationaler beruflicher Handlungsfähigkeit stellt auch berufsbildende Schulen im Rahmen ihres Bildungsauftrages vor neue Herausforderungen.

Eine Verbesserung individueller Beschäftigungsfähigkeit auf internationalen Arbeitsmärkten (Employability) ist Ziel sowohl nationaler als auch europäischer Bildungspolitik.

Internationalisierung unserer Schule ist Teil unserer Schulentwicklung und soll der Forderung nach internationaler Qualifizierung, z. B. durch Vermittlung von Fremdsprachenkenntnissen, von interkulturellen Kompetenzen sowie internationalen beruflichen Handlungskompetenzen gerecht werden.

Was macht die Arbeitsgemeinschaft Internationalisierung?

Auch im Sinne der Internationalisierungsstrategie des niedersächsischen Kultusministeriums sehen wir folgende Aufgaben im Mittelpunkt:

  • Vermittlung internationaler beruflicher Handlungskompetenz (Bildungspolitisches Ziel des Bundesinstituts für Berufsbildung, BIBB)
  • Steigerung von Mobilität zu Lernzwecken von Auszubildenden, Schülerinnen und Schülern aber auch von Lehrpersonal sowie eine
  • Internationale Öffnung der Berufsschule auch für Projekte im Rahmen strategischer Partnerschaften.

Wir knüpfen Kontakte zu Schulen, zu anderen Bildungsinstitutionen und Unternehmen im Ausland und streben einen Ausbau bestehender Kontakte für langfristige Kooperationen an. Damit wollen wir unseren Schülerinnen und Schülern, aber auch unseren Lehrkräften langfristig einen interkulturellen Austausch sowie internationale Praktikums- und Arbeitserfahrungen ermöglichen. Mit einigen unserer Ausbildungsbetriebe besteht bereits eine enge Zusammenarbeit. Deren Interessen und Möglichkeiten als Kooperationspartner sind für uns von besonderer Bedeutung.

Neben der Planung, Vorbereitung und Durchführung von Mobilitätsprojekten gehört auch die organisatorische sowie die fachlich-methodische Begleitung der Teilnehmenden zu den Aufgaben der Arbeitsgemeinschaft Internationalisierung. Außerdem gilt es, finanzielle Fördermittel (u.a. Erasmus+) zu generieren und vorhandene Mittel unseren Schülerinnen und Schülern, Auszubildenden wie auch unserem Lehrpersonal für Mobilität und Austauschprojekte zur Verfügung zu stellen. Eine Anerkennung der Teilnahme an Mobilitätsprojekten und die Transparenz erreichter Qualifikationen können durch Zertifizierung der Maßnahme, z. B. mit dem Europass für Auslandspraktika, gewährleistet werden.

In der jüngeren Vergangenheit haben wir – in Kooperation mit verschiedenen Bildungsträgern – Auszubildende bei der Planung und Durchführung von Auslandspraktika in europäischen Ländern unterstützt, indem Maßnahmen aus sogenannten „Poolprojekten“ beantragt werden konnten. Auch einige Lehrkräfte aus unserem Kollegium haben bereits die Möglichkeit genutzt sich international zu verschiedenen Themen weiterzubilden von denen unmittelbar auch unsere Schulgemeinschaft profitiert. Wir hoffen auch in naher Zukunft solche Mobilitätsprojekte wieder anbieten zu können und sind schon gespannt auf die individuellen Auslandserfahrungsberichte der nächsten Bewerberinnen und Bewerber!

Kooperation verstehen wir im Sinne eines „Gebens und Nehmens“: Gegenseitiger Austausch bedeutet für uns, auch Schülerinnen und Schülern bzw. jungen Berufsanfängern aus dem Ausland die Möglichkeit zu bieten, mit einem Besuch unserer Schule, möglichst auch durch Praktikumstage in ansässigen Betrieben, unsere Lern- und Arbeitswelt kennen zu lernen und zu erfahren, wie Berufsbildung bei uns funktioniert. Durch Hospitationen an unserer Schule können auch Lehrerinnen und Lehrer aus dem Ausland einen Eindruck von unserem Schulleben gewinnen. Nicht zuletzt kann ein Aufenthalt in Gastfamilien eine Bereicherung für jeden Einzelnen sein.

Mit der Planung und Durchführung gemeinsamer internationaler Projekte wünschen wir uns zukünftig außerdem eine Entwicklung langfristiger Schulpartnerschaften, welche einen gegenseitigen Austausch auf vielen Ebenen ermöglichen, so z. B. in Form von Ideen, gegenseitiger Unterstützung oder gemeinsamen Forschungsaktivitäten oder kreativen Projekten.

WIE GEHT ES WEITER?

Wir möchten gegenwärtige und zukünftige Mobilitätschancen in unserer Schule weiterhin erfahrbar machen und die internationale Öffnung unserer Schule auf möglichst vielen Ebenen realisieren und leben.

Bei Interesse an einer Kooperation und/ oder zu unseren Angeboten können Sie die Arbeitsgemeinschaft Internationalisierung per E-Mail unter internationalisierung@chs-wob.de erreichen.

> zum Beitrag “Job-Shadowing in Málaga”

> zum Beitrag “Europäische Dimension der Bildung – mit ERASMUS+ nach Island

 

Bildung PLUS – Förderung der Sprachkompetenz

Eine gemeinsame Sprache verbindet – der Sprachförderkurs der Carl-Hahn-Schule Wolfsburg

Der Sprachförderkurs der Carl-Hahn-Schule vereint Schülerinnen und Schüler unterschiedlichster Herkunftsländer. Dazu zählen z. B. Nigeria, Italien, Afghanistan, Ungarn, Mali, Syrien, Türkei oder auch die Elfenbeinküste. Als gemeinsames Ziel gilt dabei die deutsche Sprache zu erlernen und/oder vorhandene Kenntnisse zu erweitern. Denn insbesondere eine gemeinsame Sprache verbindet und gilt somit als Schlüssel einer gelungenen Integration.

Auch für den Unterricht bedeutet die Integration von Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund eine große Herausforderung, da aufgrund der sprachlichen Barrieren Handlungsbedarf besteht.

Um diesen sprachlichen Barrieren zu begegnen, werden im Rahmen des Sprachförderkurses die Sprachkenntnisse in Kleingruppen gefördert.

 

Neben einer alltagsorientierten Sprachförderung erfolgt auch die Wissensvermittlung von berufsspezifischen Sprachkenntnissen. Daher werden vor allem der sprachliche und schriftliche Gebrauch geübt. Die Schülerinnen und Schüler werden durch ein gezieltes Training der Aussprache, der Grammatik und durch Vokabeln individuell gefördert, um den Anforderungen des privaten,
schulischen und beruflichen Alltags begegnen zu können.

Umgang mit Schülerinnen und Schülern nichtdeutscher Herkunftssprache

Seit Beginn dieses Schuljahres 2017/2018 besuchen ca. 26 Schülerinnen und Schüler mit Ausbildungsverträgen unsere Berufsschulklassen in unterschiedlichen Ausbildungsberufen (z. B. Kaufleute im Einzelhandel, Fachkräfte für Lagerlogistik und Fachlageristen, Kaufleute für Büromanagement, Zahnmedizinische und Medizinische Fachangestellte), um eine duale Ausbildung zu absolvieren. In den Bildungsgängen Berufsfachschule Wirtschaft und Berufliches Gymnasium gibt es bisher wenige Schüler mit Sprachförderbedarf.

Nach Auskunft vom Sprachbildungszentrum Wolfsburg, NLSchB, Regionalabt. Braunschweig, Dez. 2 gilt für den Unterricht die folgende Rechtsgrundlage:

RdErl. d. MK v. 1.7.2014 „Förderung von Bildungserfolg und Teilhabe von Schülerinnen und Schülern nichtdeutscher Herkunftssprache“ (Auszüge s. Seite 3).

Dabei weist die Landesschulbehörde auf einen Aspekt besonders hin: „Für eine erfolgreiche Teilnahme am Unterricht muss man das in der Schule benutzte Sprachregister beherrschen. Dieses wird als Bildungssprache bezeichnet. Die Bildungssprache steht der geschriebenen Sprache näher, ist abstrakter und grammatisch komplexer als die Alltagssprache. Sie enthält außerdem Fachausdrücke aus den verschiedenen Schulfächern. Sie muss von allen Schülerinnen und Schülern – auch von denjenigen mit Deutsch als Familiensprache – erworben werden. (…) Die Aufgabe der Förderung von sprachlicher Handlungsfähigkeit in Mündlichkeit und Schriftlichkeit ist Aufgabe jeden Unterrichts. Statt dass jedoch im Fachunterricht zusätzlicher Sprachunterricht erteilt wird, ist die Vermittlung sprachlicher Lernziele eng mit derjenigen der fachlichen Lernziele verzahnt.“

(Vgl. https://www.landesschulbehoerde-niedersachsen.de/bu/schulen/schulentwicklung/ sprachbildungszentren/sprachbildung-im-fachunterricht (19.09.2017))


Vorgehen an der Carl-Hahn-Schule

Aufgrund der o. g. Ansprüche an die Schule wurde zunächst von der Schulleitung eine Möglichkeit gesucht, Sprachförderung anzubieten. Außerdem hat sich eine Arbeitsgruppe „Sprachförderung“ mit fünf Lehrkräften gebildet, um zu erarbeiten, inwieweit die Sprachförderung auf verschiedenen Ebenen implementiert werden könnte. Dazu wurde zunächst der theoretische Hintergrund ermittelt und nach praktischen Vorbildern gesucht. Mittlerweile hat das Team Lehrerfortbildungen organisiert, Kontakt mit dem Sprachbildungszentrum in Wolfsburg aufgenommen und es erarbeitet konkrete, d. h. praktische, Unterstützungsmaßnahmen für die Schule, z. B.

  • Hinweise auf Lehrbücher, Links etc. mit Sprachhilfen (z. B. Online-Wörterbücher)
  • Informationen über Beratungsangebote für die Schülerinnen und Schüler wie z. B. abH
  • Handreichungen für Methoden zur Unterstützung interkultureller Kompetenzen


Sprachförderangebot für Schülerinnen und Schüler in unserer Schule

Um eine kurzfristige Unterstützung zu bieten, findet seit Februar ein freiwilliger Sprachförderunterricht am Dienstag und Mittwoch in der 9. und 10. Stunde statt. Die Durchführung des Unterrichts hat Frau Figur, eine zukünftige Referendarin, übernommen. Frau Figur hatte schon im Studium mit der Sprachförderung zu tun, so dass sie genau die geeignete Lehrkraft dafür ist. Da sie die Fächer Wirtschaft und Deutsch hat, ist sie auch in der Lage, den Bedürfnissen nach fachlichen Inhalten gerecht zu werden. Zwar kommen die Teilnehmer aus unterschiedlichen Berufen, aber in allen Berufen gibt es das Lernfeld 1 (Orientierung im Beruf), sodass hier eine inhaltliche Klammer gegeben ist.

Da Frau Figur am 1. Mai 2018 mit dem Referendariat begonnen hat, haben wir einen Ersatz gesucht. Wir kooperieren jetzt mit der Bildungsvereinigung Arbeit und Leben, damit eine erfahrene Lehrkraft den Unterricht übernehmen kann. Seit dem 02.05.2018 hat Herr Glajc den Unterricht übernommen. Zunächst läuft die Vereinbarung bis zu den Sommerferien, danach müssen wir den Bedarf neu ermitteln und ggf. das Angebot erweitern. Eine Fortsetzung ist vorgesehen und wird aus dem Schulbudget finanziert.


Außerschulische Unterstützung

Parallel nehmen die meisten Schülerinnen und Schüler ausbildungsbegleitende Hilfen (vorwiegend bei der Oskar-Kämmer-Schule in Wolfsburg) in Anspruch und/oder werden von Paten betreut.


Angebot für das Kollegium

Für viele Lehrkräfte ist die Situation neu, dass Schülerinnen und Schüler mit geringen Sprachkenntnissen aus unterschiedlichsten Ländern (Elfenbeinküste, Syrien, Afghanistan, Türkei, Italien…) an unserer Schule beschult werden. Deshalb haben wir begonnen, das Kollegium im Bereich „Sprachsensibler Fachunterricht“ fortzubilden.

Für die erste Fortbildung haben wir die Referenten Frau Fastenrath und Herrn Emmermann vom Studienseminar Göttingen für eine eintägige Fortbildung gewinnen können. Es wird demnächst auch eine weitere Fortbildung mit den Grundlagen erfolgen und darüber hinaus Workshops mit dem Ziel, Unterrichtsmaterialien nach dem Scaffolding-Prinzip auf drei Sprachniveaus zu entwickeln.


Zur Information:
Rahmenbedingungen im Unterricht anpassen

Die Lehrkräfte müssen ihren Unterricht nicht nur sprachlich an die neuen Schüler anpassen, sondern auch Rahmenbedingungen berücksichtigen, die der RdErl. d. MK v. 1.7.2014 vorgibt:

6.1 Die individuelle Lernentwicklung ist gemäß den geltenden Grundsatzerlassen für die Schulformen fortlaufend zu begleiten, zu beobachten und schriftlich zu dokumentieren. Den individuellen Lernvoraussetzungen der Schülerinnen und Schüler ist auch bei der Sprachförderung Rechnung zu tragen. Die Zwei- oder Mehrsprachigkeit der Schülerinnen und Schüler soll dabei berücksichtigt werden und Anerkennung erfahren.

6.2 Bei der Bewertung der Leistungen und der Benotung ist auf sprachlich bedingte Erschwernisse des Lernens Rücksicht zu nehmen und der individuelle Lernfortschritt zu beachten. Bei der Aufgabenstellung und Aufgabenformulierung sollen die jeweiligen sprachlichen Voraussetzungen der Schülerinnen und Schüler berücksichtigt werden.

6.3 In den ersten beiden Jahren des Besuchs einer Schule in Deutschland können die Noten in den Fächern, in denen die Beherrschung der deutschen Sprache Voraussetzung für eine erfolgreiche Mitarbeit ist, durch Bemerkungen über den Leistungsstand und den Lernfortschritt ersetzt oder ergänzt werden. In diesen Fällen ist eine unterrichtsbegleitende Sprachbeobachtungsanalyse durchzuführen und in die Dokumentation der individuellen Lernentwicklung aufzunehmen.

(…)

6.5 Für Schülerinnen und Schüler, die auf Grund noch nicht ausreichender Kompetenzen in der deutschen und / oder in einer neu erlernten Fremdsprache keinen oder einen erschwerten Zugang zu bestimmten Aufgabenstellungen haben und so nicht ihr tatsächliches Leistungsvermögen abrufen bzw. nachweisen können, können die äußeren Bedingungen für mündliche oder schriftliche Leistungsfeststellungen u.a. wie folgt verändert werden:

  • zusätzliche Bearbeitungszeit
  • Verwendung spezieller Arbeitsmittel (z.B. Wörterbuch, auch in elektronischer Form)
    personelle Unterstützung
  • alternative Präsentation von Aufgaben und Ergebnissen
    alternative Leistungsnachweise (z.B. mündlicher statt schriftlicher Leistungsnachweis oder umgekehrt)
  • Bereitstellung von Verständnishilfen und zusätzlichen Erläuterungen
  • Exaktheitstoleranz

 

Weitere Planungen an unserer Schule

  • Die Arbeitsgruppe „Sprachförderung“ möchte bis zum nächsten Schuljahr eine Reihe von Übungen zusammenstellen und den Klassenlehrern/Teams mit Kurzbeschreibungen zur Verfügung stellen, um die interkulturelle Kompetenzen zu unterstützen und Mehrsprachigkeit als Bereicherung aufzuzeigen.
  • Die Bemühungen der Arbeitsgruppe „Sprachförderung“ soll im nächsten Schuljahr mit einem Schulprojekt unterstützt und nachhaltig an unserer Schule verankert werden.
  • Auf der nächsten Dienstbesprechung soll das Kollegium mit einem Vortrag (Sprachbildungszentrum Wolfsburg) informiert und für das Thema „Stolpersteine der deutschen Sprache“ sensibilisiert werden.
  • Der Bedarf der Sprachförderung neuer Schülerinnen und Schüler soll schon bei der Schulanmeldung ermittelt werden, damit ein Förderbedarf geplant und gezielt umgesetzt werden kann.

Bildung PLUS – KMK-Fremdsprachenzertifizierung

KMK-Fremdsprachenzertifizierung Englisch für die Bildungsgänge Industriekaufmann/-frau und Kaufmann/-frau für Spedition und Logistikdienstleistungen an der CHS

Die Globalisierung der Arbeitswelt erfordert zunehmend eine berufliche Kommunikation über geografische und sprachliche Grenzen hinweg. Fremdsprachliche Kenntnisse, vor allem in der Weltsprache Englisch sind daher wichtiger denn je.

Um unsere Schüler und Schülerinnen für diese Herausforderung fremdsprachlich zu qualifizieren, bieten wir bereits seit 2011 eine Fremdsprachenzertifizierung (Englisch) für Auszubildende im zweiten Lehrjahr an. Industriekaufleute und Speditionskaufleute haben die Möglichkeit, ihre Kenntnisse durch dieses Zertifikat des Niedersächsischen Kultusministeriums zu dokumentieren. Aufgrund unserer langjährigen Erfahrung mit der Qualifizierungsmaßnahme wurden wir offiziell als zertifizierende Schule vom MK anerkannt.

Ausgewiesen werden europaweit bekannte Kompetenzen und Niveaus des „Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens“ (GER), sodass Arbeitgeber im In- und Ausland die Fremdsprachenkenntnisse der zertifizierten Bewerber gut einschätzen können.

Interessierte Auszubildende können das Zertifikat auf dem GER-Level B1 oder B2 erwerben, indem sie an einer schriftlichen Prüfung im Frühjahr des zweiten Ausbildungsjahres teilnehmen. Zu einem späteren Zeitpunkt erfolgt eine mündliche Prüfung. Weitere Informationen können dem Flyer entnommen werden.

Wir freuen uns auf viele interessierte und engagierte Auszubildende, die diese Chance nutzen möchten. Sprechen Sie uns an!

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